Aktion junge Fahrer / Jung + Sicher + Startklar
Jedes Jahr ist in Deutschland eine erschreckende Bilanz zu verzeichnen, viele Menschen verunglücken bei Autounfällen tödlich. Unzureichende Fahrpraxis und Selbstüberschätzung sorgen dafür, dass Fahranfänger deutlich mehr Unfälle produzieren als „alte Hasen“: Obwohl die 18 bis 25jährigen nur ca. acht Prozent der Autofahrer stellen, spielen junge Verkehrsteilnehmer bei den Unfallverursachern eine führende Rolle. Mehr als ein Fünftel aller Unfälle mit Personenschaden wurden von 18 bis 25jährigen verursacht. (Statistisches Bundesamt)
Anfängerfehler haben viele Ursachen: Mancher beugt sich dem Druck der Gruppe, die besonders schnelles Fahren „cool“ findet und über maßvolles Fahren ihre Witzchen macht. Kindisches Imponiergehabe im Auto ist keine Seltenheit: ein Grund, weshalb regelrechte Rennen veranstaltet und dabei auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden.
Diskofahrten haben ihre eigenen Tücken: Junge Fahrer überschätzen oft ihre Aufmerksamkeits - und Konzentrationsfähigkeit. Häufig sind sie nach einer Diskonacht in den frühen Morgenstunden unterwegs. Allein der Schlafentzug, von dem der Fahrer bei lauter Musik und Tanz nichts gemerkt hat, macht ihn ähnlich fahruntüchtig wie Bier und Wein. Auch die süßlich schmeckenden Alcopops mindern ganz erheblich die Reaktionsfähigkeit am Steuer. Leicht kommt es bei übernächtigten Fahrern zum Sekundenschlaf, und damit zu Unfällen mit verheerenden Folgen. Genau hier setzt die Arbeit der "Aktion junge Fahrer" an. Das Aktionsprogramm, die direkte Ansprache der jungen Fahrer und die entsprechende Presse - und Öffentlichkeitsarbeit werden jährlich durchgeführt. Die Verkehrssicherheitsaktionen der Kreisverkehrswacht Nordhausen e.V. werden unter dem Motto "Aktion junge Fahrer“ durchgeführt. Dabei werden die regionalen Besonderheiten der Freizeit - und Verkehrsinfrastruktur sowie bildungs - und berufsgruppenspezifische Kontexte individuell berücksichtigt. Die Veranstaltungen finden in Zusammenarbeit mit Staatlich berufsbildenden Schulen und Bildungszentren statt. Es werden zahlreiche erlebnisorientierte Testgeräte und Simulatoren wie Unfalldemonstration, Fahrsimulator, Motorradsimulator, Bremssimulator, Überschlagsimulator, Gurtschlitten, Seh - und Reaktionstestgerät, Erste Hilfe und Infostand der Polizei eingesetzt. Ziel ist es, dass die jungen Leute mitmachen und ihre Erfahrungen in die Gespräche mit Experten einbringen. Eine Senkung der Unfallzahlen ist dadurch angedacht.